Einstieg, Umstieg, Aufstieg! Mit Mentoring zum Wiedereinstieg
Der Verband deutscher Unternehmerinnen e.V. (VdU) und der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) starteten am Internationalen Frauentag (8. März) 2011 das gemeinsame Kooperationsprojekt „Einstieg, Umstieg, Aufstieg! Mit Mentoring zum Wiedereinstieg“. Dabei handelt es sich um ein Angebot von Frauen für Frauen, die nach Erwerbsunterbrechungen aufgrund von Erziehungs- oder Pflegezeiten wieder in den Beruf zurückkehren möchten.
Das Projekt endete mit einer Fachtagung am Equal Pay Day 2012 (23. März). Es wurde vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert und zählt zum Aktionsprogramm „Perspektive Wiedereinstieg“.
Eine Dokumentation des Projektes finden Sie im Erfahrungsbuch "Einstieg, Umstieg, Aufstieg - Mit Mentoring zum Wiedereinstieg". Das Erfahrungsbuch können Sie in der Bundesgeschäftsstelle des KDFB anfordern (bundesverband(at)frauenbund.de).
Hier finden Sie die Evaluation des Projektes, die von Frau Dr. Stephanie Conein, Büro für Evaluation und wissenschaftlichen Service (BEWS), begleitet wurde.
Zielsetzung
Ziel des Projektes ist, Wiedereinsteigerinnen nach kurzen oder langen familienbedingten Erwerbsunterbrechungen Hilfestellungen anzubieten, um die Rückkehr in den Beruf aktiv, selbstbewusst und vorausschauend zu planen. Die Teilnehmerinnen sollen Klarheit über ihre berufliche Perspektive finden und für den Themenkomplex Geschlechterverhältnisse und Arbeitsmarkt sensibilisiert werden. Dazu gehört das Aufzeigen verschiedener Möglichkeiten zur Aushandlung von Arbeitsplatzbedingungen, die Auseinandersetzung mit eigenen Entgeltvorstellungen sowie die Bekanntmachung und Nutzung von Frauennetzwerken. Außerdem werden die Frauen ermutigt, ihr familiäres Umfeld konsequent in dieser Phase der Neuorientierung mit einzubeziehen.
Zielgruppen
Das Projekt richtet sich an Frauen aller Altersgruppen und aus allen Arbeitsbereichen. Es ist damit nicht, wie bei einem Mentoringprogramm oft üblich, auf Akademikerinnen beschränkt, sondern spricht Frauen mit allen Bildungsabschlüssen und Berufsprofilen an, die nach einer familienbedingten Unterbrechung (Kindererziehung, Pflege von Angehörigen) die berufliche Rückkehr planen. Eine weitere Zielgruppe sind Unternehmerinnen, die als Mentorinnen für das Projekt gewonnen werden sollen. Durchgeführt wird es zeitgleich in den Regionen Essen, Osnabrück und München.
Motivation für die Durchführung des Mentoringprojektes
Die Situation von Frauen auf dem Arbeitsmarkt hat sich zwar in den letzten Jahrzehnten verbessert, aber von Chancengleichheit kann noch keine Rede sein. So verdienen Frauen durchschnittlich 23 Prozent weniger als Männer und sind zudem in Führungs- und Leitungspositionen unterrepräsentiert.
Ein wesentlicher Grund für diese Ungleichheit liegt in den familienbedingten Erwerbsunterbrechungen, die weibliche Berufsbiografien häufiger und länger kennzeichnen als männliche Lebensläufe. In erster Linie unterbrechen Frauen ihre berufliche Laufbahn für Fürsorgetätigkeiten wie Erziehung oder Pflege. Auch sind sie vorwiegend in Teilzeit oder in Minijobs beschäftigt. Dies hat erhebliche Auswirkungen auf Arbeitszeiten und Entgeltstrukturen, auf die Altersversorgung von Frauen sowie auf die Berufsfelder, in denen sie hauptsächlich vertreten sind.
Frauen stellen beim beruflichen Wiedereinstieg die Bedeutung des Gehalts und damit ihre Planungen für eine ausreichende, eigenständige Altersvorsorge zurück. In der Familienzeit erworbene Kompetenzen werden häufig nicht selbstbewusst vertreten. Auch Unternehmensleitungen stehen der Einstellung von Wiedereinsteigerinnen skeptisch gegenüber.
Weitere Informationen zu laufenden Programmen im Projekt „Einstieg, Umstieg, Aufstieg!" finden sie hier.
Kurz-Informationen über beide Verbände:
Verband deutscher Unternehmerinnen e. V. (VdU)
Der VdU wurde 1954 in Köln als Vereinigung von Unternehmerinnen (VvU) gegründet und ist der größte deutsche Wirtschaftsverband, der branchenübergreifend die Interessen insbesondere mittelständischer Unternehmerinnen aus Industrie, Handwerk, Handel und Dienstleistung vertritt. Im Verband deutscher Unternehmerinnen e.V. (VdU) sind rund 1.600 Unternehmerinnen organisiert. Die Unternehmerinnen erwirtschaften zusammen einen Jahresumsatz von 50 Milliarden Euro und beschäftigen über 320.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Deutschland.
Verband deutscher Unternehmerinnen e.V. (VdU)
Glinkastraße 32
10117 Berlin
Pressekontakt: Julia Weisberg (030 – 2005919-15) , presse(at)vdu.de
Weitere Informationen: www.vdu.de
Katholischer Deutscher Frauenbund e.V. (KDFB)
Der Katholische Deutsche Frauenbund ist ein unabhängiger Frauenverband mit bundesweit 220.000 Mitgliedern. Er wurde 1903 von engagierten Frauen in Köln gegründet und setzt sich seitdem für die Rechte und Interessen von Frauen in Politik, Gesellschaft und Kirche ein. Die Verbesserung von Berufs- und Familienleben für Frauen und Männer gehört zu den Schwerpunkten seiner Arbeit. Der Frauenbund hat eine ehrenamtliche Leitung, arbeitet eigenständig und demokratisch und ist regional in 21 Diözesen Deutschlands organisiert.
Katholischer Deutscher Frauenbund e.V. (KDFB)
Kaesenstraße 18
50677 Köln
Pressekontakt: Ute Hücker (0221 – 86092-24) , ute.huecker(at)frauenbund.de
Weitere Informationen: www.frauenbund.de
