„Wie schaffe ich es, Familie und Beruf zu vereinbaren?“

„Wann ist der beste Zeitpunkt für einen Wiedereinstieg?“

„Worauf sollte ich achten und was ist mir eigentlich wichtig?“

„Welches Gehalt werde ich bekommen?“

Diese Fragen stellen sich Frauen, wenn sie nach einer Erwerbsunterbrechung wieder in den Beruf zurückkehren möchten. Sie befinden sich in einer Phase des persönlichen Umbruchs und der Neuorientierung. Vieles ist zu bedenken, mit der Familie oder dem Partner abzusprechen, anders zu gestalten.

Der berufliche Wiedereinstieg von Frauen korrespondiert mit der Frage nach der Entlohnung und den Aufstiegs-Chancen. Frauen verdienen in Deutschland noch immer durchschnittlich ein Viertel weniger als Männer und sind in Führungs- und Leitungspositionen weiterhin unterrepräsentiert. Die Gründe dafür sind komplex. Doch einen wesentlichen Stellenwert nehmen familienbedingte Erwerbsunterbrechungen ein, die weibliche Berufsbiographien häufiger und deutlich länger kennzeichnen als männliche Lebensläufe. Dies hat erhebliche Auswirkungen auf Arbeitszeiten, Entgeltstrukturen, auf die Altersversorgung von weiblichen Erwerbstätigen sowie auf die Berufsfelder, in denen hauptsächlich Frauen vertreten sind.

Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB), der sich seit seiner Gründung 1903 für die Rechte und Interessen von Frauen sowie die Gleichstellung von Männern und Frauen in der Gesellschaft einsetzt, hat im Rahmen des Projektes Einsteig, Umstieg, Aufstieg die  „WiedereinstiegsLOTSIN“ entwickelt:

Die LOTSIN thematisiert auf zugespitzte Weise verschiedene Varianten von Familien- und Erwerbsleben sowie mögliche Konsequenzen für den weiteren privaten wie beruflichen Lebensweg. Dabei werden sowohl positive wie negative Auswirkungen aufgeführt. Vier Bereiche, die mit Blick auf Geschlechterverhältnisse besonders auffällig sind, stehen im Mittelpunkt: Arbeitsorte, Beschäftigungsumfang, Familienzeiten und Gehaltsverhandlungen. Eine Aufteilung in „männliche“ und „weibliche“ Lebensentwürfe und Verhaltensweisen ist zwar explizit nicht vorgenommen worden. Es lassen sich aber durchaus Muster erkennen, die in unserer Gesellschaft vornehmlich von Frauen bzw. Männern gelebt werden. 

• Die Benutzerin dreht nur die Deckscheibe mit dem trapezförmigen Ausschnitt. Es öffnet sich jeweils ein „Gegensatzpaar“ zu einem neuen inhaltlichen Bereich. Beispiel: Drehrichtung im Uhrzeigersinn von „Arbeitsorte“ zu „Familienzeiten“. Hier können zwei „Extrempositionen“ und ihre Auswirkungen reflektiert werden. Galt es, bei den Arbeitsorten die Frage „Wann entscheide ich mich?“ zu beantworten, wird nun die Frage gestellt: „Wo stehe ich?“
• Die Benutzerin dreht jeweils nur den äußeren Kreis mit den Fragen, der trapezförmige Ausschnitt bleibt gleich. Beispiel: Die Benutzerin kann sich zum Thema „Arbeitsorte“ mit folgenden Fragen befassen: Wann entscheide ich mich? Wo stehe ich? Was muss (s)ich ändern? Was will ich?
• Die Benutzerin dreht sowohl Deckscheibe wie Fragen. So kann jede Frage für jeden Bereich gestellt werden. Beispiel: Auf die Frage „Was muss (s)ich ändern bei meinen Arbeitsorten und Familienzeiten, bei meinem Beschäftigungsumfang und in meinen Gehaltsverhandlungen?“ kommt die Benutzerin zu sehr unterschiedlichen Antworten.

Die vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderte LOTSIN versteht sich als aktiver Beitrag für mehr Geschlechtergerechtigkeit.

Die LOTSIN kann bei der Bundesgeschäftsstelle des Frauenbundes bestellt werden. KDFB-Diözesanverbände erhalten besondere Konditionen. 

Bitte richten Sie Ihre Anfrage an bundesverband(at)frauenbund.de

Ein Infoblatt zur LOTSIN und ihrer Nutzung steht Ihnen als Download zur Verfügung.